Fakultät für Geistes- und Kulturwissenschaften

Studium

Was heißt, wie & zu welchem Ende studiert man "Editions- und Dokumentwissenschaft"?

Der Master-Studiengang "Editions- und Dokumentwissenschaft" ist transdisziplinär angelegt: Sie studieren an einer klassischen textwissenschaftlichen Fakultät, haben aber auch mit Designern und mit moderner Informationsverarbeitung zu tun. Klingt nach einem weiteren Medien-Potpourri-Studium – ist aber aus einem Guss!
 


Was heißt also "Editions- und Dokumentwissenschaft"?

Dieser Studiengang integriert philologische und informationswissenschaftliche Inhalte. Er vermittelt zum einen philologische Kompetenzen in Theorie und Praxis der Edition als der wissenschaftlich gesicherten Herstellung, Erschließung und Repräsentation von Texten zum Zwecke ihrer kulturellen Überlieferung. Er vermittelt zum anderen modernes informations- und medientechnologisches Wissen. Oder anders formuliert: Ist die Editionsphilologie in diesem Sinne auf den "Inhalt" von Dokumenten ausgerichtet, so liefert die Dokumentwissenschaft komplementär Beiträge zur Struktur und maschinellen Aufbereitung von Dokumenten; Mediendesign/-technik schließlich steuert theoretisches und praktisches Wissen zur Gestaltung und Präsentation der "Oberfläche" von Dokumenten bei. Damit wird die Trias "Logik - Layout - Inhalt" in dem Wuppertaler Studiengang "Editions- und Dokumentwissenschaften" vollständig abgebildet und ist in Deutschland einmalig. In eigenen Editionsprojekten können die erworbenen Fähigkeiten unmittelbar angewendet und von der Themenfindung über die Edition bishin zur Druckvorbereitung eigenständig entwickelt und aufgeführt werden. Hinzu kommen schließlich noch elementare juristische Kenntnisse.


Wie studiert man "Editions- und Dokumentwissenschaft"?

...In Wuppertal in 2 Jahren, jeweils zum Wintersemester beginnend. Alle Studierenden, die im BA mind. eine Textwissenschaft erfolgreich studiert haben (im Umfang von mind. 60 LP und einer Gesamtnote nicht schlechter als 2,5), sind willkommen. Dabei bietet Ihnen der Theorie und Praxis integrierende Studiengang genug Raum sowohl für eine praktische als auch für eine wissenschaftsorientierte Schwerpunktsetzung. Auf beides nimmt der Studienverlaufsplan Rücksicht: "Anders ist der Studierplan, den sich der Brodgelehrte, anders derjenige, den der philosophische Kopf sich vorzeichnet." Ein für alle obligatorischer philologischer Kernbereich (Pflicht) wird um einen Profilbereich (Wahlpflicht) ergänzt, der die Möglichkeit zur philologischen oder medientechnologischen Schwerpunktsetzung bietet.

Im Rahmen des philologischen Profils werden dabei fundierte Kenntnisse der verschiedensten Textwissenschaften vermittelt. Die Transdisziplinarität des Studiums ermöglicht den Studierenden, editorische Konzepte und textkritisches Rüstzeug nicht nur aus der Germanistik, sondern auch aus kooperierenden Wissenschaften wie etwa der Geschichte, der Philosophie, der Latinistik oder der Theologie zu erlernen. Durch Forschungsprojekte des in Wuppertal beheimateten Interdisziplinären Zentrums für Editions- und Dokumentwissenschaft (IZED) können Studierende direkt in Kontakt zu Forschungsprojekten treten.

Im medientechnologischen Profil erlernen Geisteswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler den Umgang mit technischen Werkzeugen, die nicht nur für die editorische Praxis elementar sind. Mediendesigner vermitteln hierin u. a. die fundamentalen Kenntnisse in Typographie und Layout sowie deren direkte Anwendung in Satzprogrammen (etwa Adobe InDesign). Dadurch sind Studierende in der Lage, ihre gewonnenen Ergebnisse angemessen und ansprechend typographisch aufzubereiten – Fähigkeiten, die innerhalb und außerhalb der Wissenschaft unverzichtbar sind. Zudem sind Studierende nach erfolgreicher Absolvierung der medientechnologischen Module in der Lage, die Strukturen von (digitalen) Texten und Objekten und deren Verbreitung und Aufbereitung nicht nur zu verstehen, sondern selber zu konzipieren, zu kodieren und somit zu produzieren. Damit sind Editions- und Dokumentwissenschaftler:innen bestens für die Herausforderungen der fortschreitenden Digitalisierung gewappnet. In Veranstaltungen, die speziell auf elektronisches Publizieren ausgelegt sind, lernen Studierende Auszeichnungssprachen wie etwa (X)HTML und XML, aber auch TEI oder, zur ansprechenden Gestaltung, auch Stylesheet-Sprachen wie CSS, es werden aber auch drucktechnische Kenntnisse vermittelt.

Weitere Informationen (Prüfungsordnung, Modulplan, Formulare für Leistungsbescheinigungen u.a.) finden Sie hier auf den Seiten des Zentralen Prüfungsamts.
 


Zu welchem Ende studiert man nun "Editions- und Dokumentwissenschaft"?

Wir vermitteln Schlüsselqualifikationen für alle professionell Texte und Dokumente verarbeitenden Berufe. Da der ganze Medien- und Kommunikationsbereich eine außerordentliche Nachfrage nach Fachspezialisten entwickelt, gibt es einen zunehmenden Bedarf an wissenschaftlich ausgebildeten Experten in Gesellschaft, Kultur, Politik und Wirtschaft – insbesondere für Tätigkeiten in Verlagen (z. B. im Lektorat), Archiven (z. B. in Literaturarchiven, Wirtschaftsarchiven, Firmenarchiven, Hochschularchiven, Medienarchiven etc.), Bibliotheken, Museen, Redaktionen, Medienunternehmen und vielen Bereichen des Kulturmanagements. Allem voran bilden wir aber natürlich künftige Editorinnen und Editoren umfassend aus, sodass sie sämtliche Grundvoraussetzungen und ein Sortiment an Spezialkenntnissen für die Arbeit in wissenschaftlichen Editionsprojekten besitzen. Zudem dient der Masterstudiengang „Editions- und Dokumentwissenschaft“ dazu, die Eingangsvoraussetzung für eine weiterführende wissenschaftliche Karriere mit dem Ziele der Promotion zu erwerben, die z.B. im Rahmen des Wuppertaler Zentrums für Graduiertenstudien oder gegebenenfalls auch im Rahmen des Wuppertaler Graduiertenkollegs „Dokument – Text – Edition. Bedingungen und Formen ihrer Transformation und Modellierung in transdisziplinärer Perspektive“ gefördert werden kann.
 


Weitere Informationen

Siehe Modulhandbuch (unter „Curriculum/Prüfungsordnung“) und Studienverlaufsplan (unter „Studienverlaufspläne“).
 

Weitere Infos über #UniWuppertal: